125 Jahre Vereinsgeschichte

1879 – 2004 des Bezirksfischereivereins Burglengenfeld e. V.

Wenn der Bezirksfischereiverein Burglengenfeld e. V. heuer sein 125-jähri- ges Vereinsfest feiert, so ist dieses Jubiläum nicht gleich das 125. Grün- dungsjahr desselben Vereins wie er heuer besteht, sondern die 125-jährige Geschichte eines Vereins mit fast gleichen Aufgaben und Zielen. Im Wechsel der Zeit hat es auch im Leben dieses Vereins Veränderungen, Höhen und Tiefen gegeben.

Die formelle Gründung des Vereins erfolgte nachweislich am Kirchweih- sonntag, dem 18. Oktober 1885 als „Zweigfischerei-Verein für das untere Naab- und Vilstal“ im Pfälzerhof in Burglengenfeld. Wir berichten darüber an anderer Stelle durch den Originalabdruck aus der damaligen „Burglen- genfelder Zeitung“, die zugleich „Amtsblatt für das königliche Amtsgericht und Publikationsorgan des Stadtmagistrats Burglengenfeld“ war. Aus den Aussagen des früheren Bezirksamtsoberinspektors Josef Merl, der Sachreferent für das Jagd- und Fischereiwesen am Bezirksamt und späteren Landratsamt Burglengenfeld war und vielen Burglengenfeldern noch in bester Erinnerung sein wird, ist bekannt, dass die Gründung des Vereins bereits im Jahre 1879 erfolgt ist. Seinerzeit waren es fast aus- schließlich Teichwirte der Umgebung und die Fischwasserbesitzer an der Naab, die sich zum Schutze der Fischerei – und auch damals schon – zur Reinhaltung der Gewässer vereinsmäßig organisierten. Damit hat die 125 Jahrfeier 1979 auch chronisch ihre Berechtigung, nicht nur dass sie sich fol- gerichtig an das gut gelungene 100-jährige Gründungsfest von 1979 anreiht.

Dass die Fischerei an der Naab seit urdenklichen Zeiten eine erhebliche Rolle gespielt hat, ist hinreichend bekannt. So hat auch der Geschichts- schreiber Ludwig Brandl, in seinem Buch über die Stadt Burglengenfeld, eine Urkunde Kaiser Ludwigs des Bayern an die Bürger zu Lengenfeld wiedergegeben, die aus dem Jahre 1346 stammt und den Verkauf der Fische regelt. Die Fischerei war seinerzeit, ebenso wie die Jagd, aus- schließlich Privileg der Landesherren.

Die Gründung von Fischereivereinen und ihre Anerkennung hat ihre gesetz- liche Grundlage in Bayern überwiegend durch die Landesfischerei-Ordnung vom 07.10.1884 erfahren. Darin wurden die hiesigen Kreisregierungen angewiesen „… bei ihren bezüglichen Vorschriften und Anordnungen auf vorgängige gutachtliche Einvernahme, der Kreis- und ggf. der Bezirks- und Ortfischereivereine in den sich hierzu eignenden Fischereiangelegenheiten stets besonderen Bedacht zu nehmen“.

Darauf aufbauend gründeten sich auch bei uns bald örtliche Vereine, die in den Regierungspräsidenten und Bezirksamtmännern große Förderer hatten. So wurde bereits in unserer Nachbarstadt Schwandorf bei einem Besuch des Herrn Regierungspräsidenten Baron von Pracher aus Regensburg bei den Amtvisitation der öffentlichen Gebäude, Anstalten und Schulen am 28.04.1885 ein Fischereiverein gegründet.

Beide Vereine, der Fischereiverein Schwandorf und der Fischereiverein Burglengenfeld, vereinten sich in einer eigens hierzu einberufenen Ver- sammlung am 1. April 1906 zum „Bezirksfischereiverein Burglengenfeld, umfassend die Amtsgerichtsbezirke Burglengenfeld und Schwandorf“. 1. Vorstand war Herr königl. Bezirksamtsmann Michael Müller, 2. Vorstand Herr Apotheker Altnöder aus Schwandorf, Schriftführer Herr königl. Assessor Morg aus Burglengenfeld und Kassier Herr Graf v. Walderdorff aus Teublitz.

In den Chroniken, insbesondere in den Ausgaben der „Burglengenfelder Zeitung“ und im „Bezirksamtsblatt für die königl. Bezirksämter Burglen- genfeld und Nabburg, sowie im Amtsblatt der königl. Landesgerichte und Rentämter Burglengenfeld aus Nabburg und des königl. Landesgericht Schwandorf“ von damals ist eine rege Tätigkeit des Vereins zu verzeichnen.

Am 01.01.1920 wird Schwandorf kreisunmittelbare Stadt und fünf Jahre später, am 17.11.1925 lösen sich auch die Schwandorfer Fischer vom Bezirksfischereiverein Burglengenfeld und gründen wieder einen eigenen „Ortsfischereiverein Schwandorf“. Der Bezirksfischerei-Verein Burglengen- feld bleibt auch weiterhin bestehen, zumal er die größere Mitgliederzahl aufweist. Für das Bezirksamt Burglengenfeld waren im Jahre 1925 immerhin schon 77 gebührenpflichtige und 4 gebührenfreie (für Fischaufseher) aus- gegebene Fischerkarten registriert, während es für Schwandorf nur insg. 29 (21 und 8) Karten waren.

Das Jahr 1933 brachte auch für den Bezirksfischereiverein eine totale Gleichschaltung. Die Landes- und Provinzialfischereivereine wurdend den Landesbauernschaften unterstellt und dem „Reichsnährstand“ angegliedert.

Die Ausbeutung der Gewässer während des Krieges, das Unterlassen jeglicher Besatzmaßnahmen und die Aufhebung der Fischereirechte durch die Besatzungsmächte nach dem Kriege hatten auch unserer Naab schwe- ren Schaden zugefügt.

Als sich in den Jahren danach wieder das Leben zu normalisieren begann, wurde auch die Notwendigkeit der Wiedergründung unseres Vereins er- kannt. Besonders die Sportfischer Raimund Höllein aus Carolinenhütte, heuer Ehrenvorsitzender des Vereins, Alfons Heidingsfelder aus Burglengen-

feld und der Teichwirt Roman Breitsamter von Teublitz waren die Initiatoren zur Wiedergründung des Vereins. 1947 wurde die Gründungsversammlung des Bezirksfischereivereins Burglengenfeld im ehemaligen „Brücklkeller“ durchgeführt.

1. Vorsitzender wurde Raimund Höllein, 2. Vorsitzender Alfons Heidings- felder und Geschäftsführer Oberinspektor Josef Merl. 67 Personen hatten sich als Mitglieder eingeschrieben, fast zu 90 % Sportangler. So wurden aus dem ehemals mehr von den Fischerwasserbesitzern und Teichwirten beherrschten Verein ein reiner „Sportanglerverein“. Zielsetzung und Aufgabe blieben jedoch fast die gleichen.

Herrn Höllein gelang es mit den Fischwasserbesitzern von Kuntsdorf bis Eich, die bis dahin die Anglerkarten selbst ausgegeben hatten, einen gemeinsamen Pachtvertrag für die rd. 11 km lange Naabstrecke auszuhan- deln. Es war keine leichte Aufgabe, die Fischwasserbesitzer Aumer Martin, Eich, Birner Josef, Eich, Obermeier Johann, Mossendorf, Meier Bartholomäus, Mossendorf, Buckeley Xaver, Mossendorf, Lautenschlager Georg (jetzt Karl Peter), Mossendorf und Hofmann Ludwig, Kuntsdorf unter einen Hut zu bringen und sie von der Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit einer gemeinsamen Bewirtschaftung der Gewässerstrecke zu überzeugen. Dass dies bis heute so geblieben ist, ist der Einsicht und dem Entgegenkommen dieser Fischwasserbesitzer zu danken. Wenn auch die

Alljährliche Besatzmaßnahmen des Fischereivereins

Pachtverhandlungen in den folgenden Jahren von Schwierigkeiten begleitet waren, so siegte doch immer wieder die Vernunft und das gemeinsame Bestreben, den Fischreichtum unserer Naab nicht nur zu erhalten, sondern ständig zu verbessern. Diese Aufgabe, wozu ein Einzelner eben nicht in der Lage war, können hier nur in dieser Gemeinschaft voll verwirklicht werden.

Der Verein hat neben den Pachtsummen an die Fischwasserbesitzer für reine Besatzmaßnahmen in den letzten 10 Jahren 330.000 EUR aus- gegeben, die aus Mitgliedsbeiträgen und dem teilweisen Erlös von Gästekarten aufgebracht werden. Nicht umsonst gilt unsere Vereinsstrecke in der Naab als eine der Fischreichsten; trotz wiederholter Fischsterben, wobei besonders die beiden letzten im Jahre 1971 und 1972 verheerende Schäden anrichteten.

Herr Höllein bleib 13 Jahre Vorstand des Vereins bis 1960. Ihm folgten Max Haubner (1961 – 1964), Siegmund Beithner (1965 – 1966), Heinrich Spanner (1967) und seit 1968 führt Alfred Schreyer den Verein als 1. Vorstand. Herr Schreyer war vorher von 1950 – 1964 an als Geschäftsführer tätig. Diese Aufgabe, gleichzeitig verbunden mit der Funktion des Kassenverwalters wurde seit 1964 von Josef Zimmermann in vorbildlicher Form erfüllt.

Vorstandschaft, Mitglieder und Fischwasserbesitzer setzen gemeinsam immer wieder alles daran, den satzungsgemäßen Vereinsauftrag zu erfüllen, in gemeinnütziger Weise den Vereinsmitgliedern die Ausübung des Angelsports zu ermöglichen, das Vereinsgewässer und die Ufer sauber zu halten und damit neben Freizeitsport auch Umweltschutz zu praktizieren.

Dass neben dem Angelsport auch echter Turniersport betrieben wird, ist durch zahlreiche Preise und Ehrungen belegt, wobei die Deutschen- und Bayerischen Meisterschaften unseres Sportwartes Franz Redl besondere Erwähnung verdienen.

Der Jugendarbeit wird ebenfalls großes Augenmerk gewidmet. Derzeit sind 80 Jugendliche im Verein organisiert, die allgemein Jugendarbeit betreiben, zur Kameradschaft erzogen und in der Angelfischerei ausgebildet werden.

Der Bezirksfischereiverein Burglengenfeld e. V. mit seinen derzeit 445 akti- ven und passiven Mitgliedern ist deshalb bis heute seinem Grün- dungsauftrag treu geblieben. Dass sich die Tätigkeit auch auf andere Gebiete fördernd mit auswirkt, so z. B. auf den Fremdenverkehr, beweisen die rd. 1.000 Gästekarten, die jährlich an Fischerfreunde ausgegeben wer- den die selbst aus weit entfernten Gebietsteilen hier Ruhe, Erholung und sportlichen Fischfang suchen und auch finden.

Das 100-jährige Gründungsfest des Bezirksfischereivereins Burglengenfeld e. V. in der Zeit vom 29. Juni 1979 mit 1. Juli 1979 sollte nicht nur ein übliches Vereinsfest sein, sondern eine Rückerinnerung an 100 Jahre Heimat- geschichte von Burglengenfeld, die dieser Verein mit geprägt hat.

Mit großen Erfolg wurde das 100-jährige Gründungsfest des Bezirks- fischereivereins Burglengenfeld e. V. durchgeführt. Beim Kommersabend am 29. Juni 1979 im überfüllten Pfarrheimsaal St. Michael, Burglengenfeld, wurden zahlreiche Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft ausgezeich- net. Umrahmt wurde die Veranstaltung von den Leonhardisängern aus Leonberg. Beim Oberpfälzer Preis- und Königsfischen am 1. Juli 1979 nah- men über 300 Angler aus der Oberpfalz teil.

Im Jahre 1980 wurde Josef Zimmermann in der Jahreshauptversammlung zum 1. Vorsitzenden gewählt. 2. Vorsitzender wurde Heinrich Schmid und Geschäftsführer Alois Meindl. Die Vorstandschaft, an der Spitze mit dem 1. Vorsitzenden Josef Zimmermann konnte 1980 mit den Fischwasserbe- sitzern: Josef Aumer, Georg Birner, Karl Buckenleib, Ludwig Hofmann, Peter Karl, Michel Koller, Johann Obermeier und Hans Schwanzl den Pachtvertrag für das Vereinsgewässer Naab (98 ha) bis 1990 verlängern. Die Fisch- wasserbesitzer erhalten wieder 50 % der Gastkarteneinnahmen als zusätz- lichen Pachtschilling.

In den 10 Jahren von 1971 – 1979 wurden als Besatzmaßnahmen (über 300.000 DM) an Satzfischen für das Vereinsgewässer ausgegeben. Durch diese Maßnahme konnte der Fischreichtum und der Fischartenbestand trotz negative Umwelteinflüsse erheblich verbessert werden. Für die Verdienste beim Verein wurden die Mitglieder Alfred Schreyer, Josef Wein und Ludwig Zimmermann einstimmig zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Im Jahre 1988 ereignete sich in unserem Vereinsgewässer ein großes Wallersterben. Es wurden über 12 Zentner tote Waller geborgen. Der größte Waller war 2 Meter lang. Der präperierte Wallerkopf befindet sich in der Fischerhütte. Trotz aller Bemühungen von den staatlichen Stellen und Behörden und von Seiten des Vereins konnte die Ursache des Wallersterbens nicht ermittelt werden. Dieses Wallersterben führte zu einem starken Rückgang der Gastangler und der Angelfischerei. Mit zusätzlichen Besatzmaßnahmen von 1989 und 1990 bis 1992 von über 1.000 Stück Satzwaller wurde versucht, den Wallerbestand in der Naab wieder herzustellen. Beim Elektrofischen am 04.09.1991 durch FiOR Dr. Hans Bernd Schmeller konnte wieder ein guter Fischbestand festgestellt werden. Auch der Wallerbestand in der Naab hat sich durch die Besatzmaßnahmen gefestigt und wieder erholt. Bei diesem Elektrofischen konnten mehrere Waller von über 1 Meter gezählt werden. Beim traditionellen Königsfischen 1992 und 1993 wurde Michael Gottsmann bzw. Peter Obschil mit einem Waller Fischerkönige.

Am 26.06.1989 richtete der Verein den Oberpfälzer Fischereitag aus. Mit viel Arbeit wurde erstmals an einem Fischereitag in einem Saal ein naturgetreuer Fischweiher (Biotop) aufgebaut. In 12 Aquarien wurden viele Fischarten, die in der Naab vorkommen, gezeigt. Beim Oberpfälzer Königsfischen nahmen 125 Angler aus 21 Oberpfälzer Fischereivereinen teil. Oberpfälzer Fischer- könig wurde R. Steiner aus Amberg mit einem Karpfen von 2.125 Gramm. Mannschaftssieger wurde der Bezirksfischereiverein Burglengenfeld e. V.

Naturgetreuer Fischweiher – ausgestellt am 26. 9. 1989 beim Oberpälzer. Fischereitag

Der Jugendarbeit wird im Verein großes Augenmerk gewidmet. Der Turniersport, eingeführt von dem verstorbenen Sportwart Franz Redl sen., der viele Bayerische Meisterschaften errungen hat, wird weiter betrieben. Nach seinem Tod betreute sein Sohn Oskar die Jugendlichen. Derzeit sind 70 Jugendliche im Verein organisiert, die von den Jugendleitern Josef Sollfrank und Johann Weiss, sowie vom Sportwart Dietmar Schneider in der Fischerei ausgebildet werden.

Regelmäßig werden von den ausgebildeten Gewässerwarten Wasser- untersuchungen durchgeführt. Die Analysen nahmen Josef Gabelsberger und Ewald Fuchs vor. Derzeit werden die Wasseruntersuchungen von Hans Eckstein und Peter Kuhn druchgeführt. Festgestellt werden der PH-Wert, Sauerstoffgehalt, Amoniak-Amonium und Nitratgehalt des Naabwassers. Die regelmäßig durchgeführte Wasserproben sollten frühzeitig unerlaubte Einleitungen und Verunreinigungen des Gewässers festzustellen.

Der 1. Vorsitzende Josef Zimmermann konnte 1991 den Pachtvertrag mit den Fischwasserbesitzern bis zum Jahre 2000 verlängern. Er bedankte sich in der Jahreshauptversammlung bei den 9 Fischwasserbesitzern für das Entgegenkommen und das gemeinsame Bestreben, den Fischreichtum in der Naab zu sichern. Auch der Pachtvertrag mit der Stadt Burglengenfeld für das Gelände des ehem. städt. Flussbades wurde durch 1. Bürgermeister Heinz Karg bis zum Jahre 2002 verlängert. Ein Pachtschilling für das Gelände und der Fischerhütte wird nicht erhoben.

Im Jahre 1992 feierte die Stadt Burglengenfeld „450 Jahre Stadterhebung“. Beim Festzug am 19.07.1992 beteiligte sich auch unser Verein mit einem

historischen Festwagen, der von den zahlreichen Zuschauern begeistert angenommen wurde.

Der Pachtvertrag mit den Fischwasserbesitzern Aumer Josef, Eich, Birner Georg, Eich, Buckenleib Karl, Mossendorf, Koller Hans, Mossendorf, Meier Anna, Mossendorf, Rinner Maria, Fischbach und Schwanzl Therese, Mossendorf, konnte der 1. Vorsitzende Josef Zimmermann bis zum Jahre 2010 erzielen mit einem festen Pachtschilling.

Somit verfügt der BFV Burglengenfeld e. V. über die Gewässerstrecke Naab, beginnend bei Kuntsdorf (Flusskilometer 34.4) bis zur Gemeindegrenze Eich/Kallmünz (Flusskilometer 23.7).

Das Entgegenkommen der Fischwasserbesitzer und die Gewissheit, dass der Verein die Aufgaben nach dem Fischereigesetz erfüllt und eine gute Bewirtschaftung durchgeführt, bewirkte diese Pachtverlängerung bis 2010.

Ebenfalls für weitere 10 Jahre wurde der Pachtvertrag mit der Firma Wolf, Straubing und der Firma Schierer, Cham bis 2013 verlängert. Somit hat der Verein den langgehegten Wunsch der Mitglieder einen Baggersee zu pach- ten erfüllt.

Die Jugendarbeit des Vereins wird durch monatliche Jugendversammlungen mit Schulungen und betreiben des Turniersportes vorbildlich von den Jugendleitern Räder Christian, Weiss Johann und Bachl Armin durchgeführt.

Eine außergewöhnliche Sonderausstellung unter dem Titel „Fischerei an der Naab“ haben Bürgermeister Heinz Karg und Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl am 23.07.1999 im Oberpfälzer Volkskundemuseum Burglen- genfeld eröffnet.

Die Hauptakteure der Ausstellung waren der Bezirksfischereiverein Burglengenfeld (Detter Ludwig, Meindl Alois und Zimmermann Josef) und der Fischereiverein Teublitz (Karl Josef und Schmidhuber Günter).

Mit einem Großaquarium im Museumshof, in dem viele Fischarten aus der Naab bestaunt werden konnten, führte ein Fischernetz und zahlreiche Fischerutensilien im Treppenhaus des Museums die zahlreichen Besucher ins erste Obergeschoss.

Historische Angelgeräte, vorgeschichtliche Funde aus der Naab, Fische auf Briefmarken aus aller Welt, die Naab – Leben am Fluss im Wandel der Zeit –, waren Ausstellungsthemen im Museum. Kunstmaler Hartwich Georg aus Weiden bereicherte die Ausstellung mit Flusslandschaften aus der Naab in Aquarell und Öl.

Der BFV Burglengenfeld e. V. und der Fischereiverein Teublitz e. V. führen jährlich einen Schulungslehrgang zur Fischerprüfung für die Jugendlichen und Erwachsenen mit stets sehr guten Prüfungsergebnissen mit den bewährten Kursleitern Hartwich Georg und Wolfrath Reiner durch.

Mit dem einstimmigen Beschluss bei der Jahreshauptversammlung am 23.03.2002 wurde die neue Satzung genehmigt. Der Verein hat mit 3 ausge- bildeten Gewässerwarten (Eckstein Hans, Mildner Klaus und Wullinger Rudolf) das Rüstzeug, Wasseruntersuchungen durchzuführen.

Gewässerwart Eckstein bei Wasseruntersuchungen

Durch jährlich gezielte Besatzmaßnahmen wurden erreicht, dass in der Naab ein gesunder Fischarten- und Fischbestand vorhanden ist. Auch die neuen Kläranlagen in der Nachbarstadt Teublitz und in Burglengenfeld tragen zur Wasserqualität bei.

Weit über die Grenzen der Oberpfalz hinaus ist die Naab bei Burglengenfeld als fischreiches Gewässer bekannt. Zahlreiche Gastangler aus allen Bundesländern suchen beim Angeln an der Naab Erholung und Entspannung. Dass es nicht jedem Gastangler gelingt einen kapitalen Waller zu fangen, wird durch die Ruhe beim Angeln entschädigt.

Auch die Gastronomie, die Freundlichkeit der Burglengenfelder, die schöne Umgebung mit den zahlreichen Freizeiteinrichtungen und Sehenswürdig- keiten tragen dazu bei, dass für viele Gastangler die Naab bei Burglengenfeld ihr Angelziel ist.

Der BFV Burglengenfeld veranstaltet seit Jahren den Fischer- und Jägerball, der in der Bevölkerung immer beliebter wird.

Das traditionelle Königsfischen am letzten Sonntag im August lockt alljährlich zahlreiche Einheimische und Gastangler zu einem Besuch auf das Gelände des ehemaligen städtischen Flussbades. Eine Attraktion ist auch das Schwein mit 2 Zentnern, das am offenen Feuer gegrillt wird und die beliebten Fischpflanzerl.

Jährlich führen die Jungfischer des Vereins die Aktion „Sauberes Naabufer“ durch. Jedes mal ist der Container mit Müll und Unrat gefüllt. Die Stadt Burglengenfeld unterstützt diese Aktion.

125 Jahre Jugendarbeit des Bezirksfischereivereins Burglengenfeld e. V.

Eine anspruchvolle, lohnende und schöne Aufgabe ist das Ehrenamt der Jugendleiter und des Sportwartes.

Seit Wiedergründung des Vereins 1947 führt der Bezirksfischerein Burg- lengenfeld e. V. eine Jugendgruppe. Das verstorbenen Ehrenmitglied Franz Redl leitete bis 1980 die Jugend- und Castinggruppe. Ein besonderes Augenmerk war der Turniersport. Seine Jugendlichen erreichten bei Wett- kämpfen viele vordere Plätze und wurden mehrmals Mannschaftssieger. Er selbst war ein erfolgreicher Turnierwerfer und wurde mehrmals „Bayerischer Meister“. Der Turniersport war die Ausbildung für die Jugendlichen zum richtigen Gebrauch und Umgang mit der Angelgerte.

Die Aufgaben der Jugendleiter wurden mit Gesetzesänderungen, Jugend- fischereischein ab 10 Jahre und Naturschutzverordnungen nicht einfacher. Die Jugendgruppe wird mit Schulungen zum Thema Fischkunde, Geräte- und Knotenkunde, Fischnährtiere, Gewässer- und Pflanzenkunde sowie im Naturschutzgesetz bei den monatlichen Jugendversammlungen unter- richtet.

Von 1980 bis 1990 übernahm sein Sohn Redl Oskar das Amt des Jugendleiters, unterstützt von Hausler Walter und Franz Redl jun.

Sie führten die erfolgreiche Jugendarbeit weiter. Kontakte zu anderen Jugendgruppen wurden geknüpft. So waren die Jugendlichen des Fischereiverbandes Oberpfalz mit 120 Jugendlichen über 10 Jahre in Burglengenfeld beim Jugendzeltlager.

Mehrmals war beim Jugendzeltlager eine Gruppe Jugendlicher aus Ungern zu Gast. Besonders die Jugendkameradschaft mit dem Angelsportverein Ostalb e.V. Aalen wurde mit gegenseitigen Besuchen gepflegt und eine freundschaftliche Kameradschaft aufgebaut.

Ab 1990 übernahmen Sollfrank Josef, Weiß Johann, Fuchs Hans und Schneider Dietmar die Jugendarbeit und den Turniersport. Der erfolgreich eingeschlagene Weg der Jugendarbeit wurde fortgeführt.

Seit 1999 betreuen die Jugendleiter Weiss Johann, Räder Christian und Bachl Armin die Jugendlichen. Durch regelmäßige Schulungen werden die Jugendlichen vereinsintern auf die Fischerprüfung vorbereitet. Nicht nur trockene Schulung wird in der Fischerhütte durchgeführt. Die Jugendlichen nehmen an zahlreichen Jugendfischen in der Oberpfalz teil und dies mit gutem Erfolg.

Beliebt bei der Jugendgruppe ist das Aalfischen, sowie das An- und Abfischen und das eigene Jugendzeltlager. Aktiven Umweltschutz leistet die Jugendgruppe bei der jährlichen Aktion „Sauberes Naabufer“ die von der Stadt Burglengenfeld unterstützt wird.

Eine erfolgreiche Jugendarbeit ist der Garant, dass die Jugend die Natur und Kreatur kennen, schätzen und erhalten lernt.

Dies ist die Aufgabe, die der Bezirksfischereiverein Burglengenfeld e.V. gerne übernimmt.